Gesund durch alte Sorten?

Neue Studien zeigen: Alte Obst- und Gemüsesorten enthalten oft mehr gesundheitsfördernde Inhaltsstoffe wie Polyphenole oder Antioxidantien. Diese können sich positiv auf das Immunsystem auswirken und Entzündungsprozesse im Körper reduzieren. Studien zeigen zudem, dass manche alte Apfelsorten für Allergiker verträglicher sein können, da bestimmte Polyphenole das allergieauslösende Protein abbauen.
Was sind alte Sorten?
Alte Sorten sind traditionelle Kulturpflanzen, die vor mehreren Jahrzehnten oder Jahrhunderten gezüchtet wurden – lange bevor der Obst- und Gemüseanbau industrialisiert wurde. Sie wurden meist in Hausgärten oder auf kleinen Höfen gepflegt und zeichnen sich durch eine grosse genetische Vielfalt aus. Manche sind robust, andere jedoch auch anfällig für Krankheiten. Ihre Eigenschaften können stark variieren. Heute sind viele dieser Sorten vom Aussterben bedroht.
Warum alte Sorten wichtig sind?
1. Genetische Vielfalt erhalten
Alte Sorten sichern eine breite genetische Basis. Das ist entscheidend für die Züchtung zukünftiger, klimaangepasster Pflanzen. Moderne Sorten sind oft genetisch eng verwandt.

2. Bessere Verträglichkeit
Apfelallergiker vertragen alte Sorten wie Boskoop oder Gravensteiner häufig besser als moderne Äpfel.

3. Kulturelles Erbe bewahren
Alte Sorten stiften Identität. In Liechtenstein erinnern sich viele noch an den Rebelmais oder Sorten wie den Leuser – auch bekannt als Glaser oder "Brätöpfl"

4. Vielfältiger Geschmack
Alte Sorten bieten eine grössere Geschmacksvielfalt – von säuerlich-herb bis würzig-fruchtig – und eignen sich sowohl zum Rohverzehr als auch zum Backen oder Kochen.

Einzigartige Sorten aus Liechtenstein
Liechtenstein hat eine erstaunliche Vielfalt an alten, regionalen Apfelsorten. Hier einige Beispiele:
- Triesenberger Weinapfel
Mittelgrosse, flammenrot gefärbte Frucht mit festem, saftigem Fleisch. Aromatisch, ideal als Tafelapfel, für Apfelmus und Kuchen. Ernte Anfang September. - Leuser(auch Glaser oder „Brätöpfl“ genannt)
Grosse, grünlich-gelbe Frucht mit ausgewogenem süss-säuerlichem Geschmack. Robuster Baum, vielseitig einsetzbar – zum Frischessen, Mosten oder Kochen. - Rösli Marie
Kleine, längliche Frucht mit rot-violetten Streifen. Früh reifend, sehr fruchtbar. Fein parfümiertes Aroma. Gut für Tafel, Küche und sogar zum Brennen. - Rheintaler
Säuerlich-aromatische, grüne Frucht mit feiner Textur. Späte Reife. Ursprung in Ruggell – überlebte das Hochwasser von 1927. - Wildling von Steg
Aromatischer, gestreifter Tafelapfel mit mittlerer Reifezeit. Entstanden als Sämling in Steg – ideal für Höhenlagen. - Weitere regionale Raritäten:
Gärtnerapfel, Bananenapfel (mit feinem Bananenaroma), Lustenauer und RG2209 – eine spät reifende Sorte aus Ruggell.
Wie du alte Sorten fördern kannst:
- Beim Einkauf gezielt nach alten Sorten fragen – auf Wochenmärkten, in Hofläden oder bei solidarischer Landwirtschaft.
- Selbst im Garten alte Sorten anbauen – Jungpflanzen sind über spezialisierte Baumschulen erhältlich.
- Initiativen wie den Verein Hortus unterstützen, die sich für den Erhalt alter Kulturpflanzen einsetzen.
Erfahre mehr beim Verein Hortus, welcher sich mit alten Sorten in Liechtenstein befasst

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